Frankfurt hat wieder Bestzeiten im Blick – Erfolgreiche Modernisierung der Wettkampfanlage Hahnstraße
Die traditionsreiche Anlage in Frankfurt am Main blickt auf eine lange Nutzungsgeschichte zurück. Trotz solider Grundstruktur, darunter eine modifizierte Wettkampfanlage Typ B, Wurfanlagen, Naturrasenspielfeld und Flutlicht entsprachen viele Bereiche nicht mehr den heutigen Anforderungen an Training, Sicherheit und Wettkampfbetrieb. Die Kunststoffflächen waren verschlissen, die Wurf- und Sprunganlagen in ihrer Anordnung und Ausstattung optimierungsbedürftig.

Mit der umfassenden Modernisierung der Wettkampfanlage Hahnstraße haben wir ein Vorzeigeprojekt für den hessischen Leistungs- und Breitensport umgesetzt. Die Anlage, die vom Hessischen Leichtathletik-Verband als Leistungszentrum genutzt wird, bietet nun erstklassige Bedingungen für Bundes- und Landeskaderathleten ebenso wie für regionale Vereine und Schulsportveranstaltungen.
Vielseitige Sportmöglichkeiten auf höchstem Niveau
Die Maßnahmen umfassten unter anderem die Erneuerung des Kunststoffbelags für Rundlaufbahn, Anlaufbahnen, Segmentflächen und Warmlaufbahn. Der gießbeschichtete Belag wurde in zwei Farben ausgeführt und mit unterschiedlichen Kraftabbauwerten versehen, um sowohl optische Orientierung als auch verletzungspräventive Eigenschaften zu gewährleisten. Innerhalb der Rundlaufbahn entstand zudem eine zusätzliche Warmlaufbahn, die parallele Trainingseinheiten ermöglicht.

Für das spezifische Athletiktraining entstand eine neue Kurzstreckenbahn mit zwei Steigungsprofilen von 1,5 % und 2,5 %, eingefasst durch Winkelstützmauern. Ergänzend dazu gibt es nun eine separate Kurzstreckenlaufbahn mit Kunststoffbelag für Zugwiderstandsläufe. Im nördlichen Bereich, direkt angebunden an das Werferhaus, befindet sich eine komplett neu errichtete Kugelstoßtrainingsanlage. Die Wurfringe für Diskus- und Hammerwurf präsentieren sich in erweiterter, neu angeordneter Form und sind so ausgerichtet, dass sie bei unterschiedlichen Wind- und Lichtverhältnissen optimale Bedingungen bieten. Flexible Strom- und Kabelzugrohranlagen ermöglichen den Einsatz moderner Wettkampfmesstechnik und die Versorgung temporärer Geräte. Eine neue Weitsprunganlage mit zwei Sprunggruben auf der Westseite rundet das Disziplinenangebot ab.

Auch die Infrastruktur erhielt ein umfassendes Update: Die Drainage ist nun erneuert und auf die neuen Belagsflächen abgestimmt, im Spielfeldbereich liegt ein frischer Naturrasen mit moderner Versenkberegnungsanlage. Wege- und Nebenflächen zeigen sich mit Betonsteinpflaster, neuen Zäunen und zusätzlichen Lagerräumen deutlich aufgewertet. Für perfekte Sichtverhältnisse sorgt eine LED-Flutlichtanlage mit fünf Masten und einer Lichtpunkthöhe von sechs bis acht Metern, die gezielt die Steigungsstrecke und die Kugelstoßanlage ausleuchtet. Die optimierte Anordnung der Disziplinbereiche erlaubt es, mehrere Trainingsgruppen gleichzeitig und störungsfrei auf der Anlage zu betreuen.

Ein Projekt mit historischem Überraschungsmoment
Das Projekt wurde innerhalb von eineinhalb Jahren im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main umgesetzt. Eine besondere Entdeckung während der Bauarbeiten sorgte für historisches Interesse. Im Januar 2024 wurde ein gut erhaltener Einmannbunker aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. In enger Abstimmung mit dem Denkmalamt wurde dieses Relikt gesichert und am Eingang der Sportanlage als Zeitzeugnis ausgestellt – eine einzigartige Verbindung von Sport- und Stadtgeschichte.